www.die-gralsbewegung.org
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Eine Episode aus dem Leben des Leiters eines Gralskreises

 

Ein vermögender älterer Kreuzträger, Herr B., wendet sich kurz vor seinem Tod an den Leiter des Gralskreises in Deutschland, dem er seit vielen Jahren zugehört. Er möchte nach seinem Ableben im Rahmen einer Gralsbeisetzung beerdigt werden. Da er Witwer ist und keine Kinder hat, bittet er den Leiter des Gralskreises, Herrn R., die Aufgaben seines Testamentsvollstreckers zu übernehmen. Herr R. stimmt zu, er erhält Schlüssel zu einem Tresor und dem Wohnhaus von Herrn B. und gemeinsam werden alle weiteren Wünsche von Herrn B. besprochen.

 

Bald danach stirbt Herr B. Der Leiter des Gralskreises meldet der Gralsverwaltung Deutschland, dass Herr B. verstorben ist und bittet darum, den Kontakt zu dem für die Durchführung der Gralsbeisetzung zuständigen Berufenen herzustellen. Der damalige Leiter der Gralsverwaltung Deutschland, Herr Schulze, erkundigt sich bei Herrn R. nach dem Nachlass des Verstorbenen, der in der Vergangenheit beträchtliche Summen an die Gralsverwaltung Deutschland und die Gralsverwaltung Vomperberg gespendet hatte. Der Leiter des Gralskreises, Herr R., antwortet, dass er von Herrn B. als Testamentsvollstrecker eingesetzt wurde und Herrn Schulze berichten würde, falls es nach der Öffnung und Kenntnis des Testaments einen Anlass dafür gibt.  

 

Herr Schulze antwortet, dass er die Testamentsvollstreckung übernehmen will. Das lehnt Herr R. ab. Herr Schulze antwortet, dass er sich hierzu umgehend mit der Gralsverwaltung Vomperberg abstimmen wird und sich wieder meldet. Eine Stunde später teilt Herr Schulze dem Leiter des Gralskreises mit, dass er mit dem Nachtzug morgen früh ankommen wird und abgeholt werden möchte. Am nächsten Tag verlangt Herr Schulze bei seiner Ankunft sogleich mit Nachdruck die Übergabe des Tresorschlüssels und die Übertragung der Aufgaben als Testamentsvollstrecker an ihn. Herr R. weigert sich und so kommt es zu einem heftigen Eklat. Beide einigen sich jedoch darauf, dass diese Angelegenheit nach der Gralsbeisetzung der Gralsverwaltung Vomperberg vorgetragen wird.

 

Die Testamentseröffnung ergibt, dass Herr B. sein gesamtes Vermögen seinem Gralskreis hinterlässt für den Bau einer Andachtshalle. Die Beziehung zwischen dem Leiter der Gralsverwaltung Deutschland und Herrn R. ist durch diesen Vorfall schwer gestört und verschlechtert sich weiter, als Herr R. sich auch noch weigert, weiter wie bisher ausführliche monatliche Berichte über die Treffen in seinem Gralskreis an die Landesleitung zu schicken. Er weigert sich mit der Begründung, dass er kein Stasi-Mitarbeiter ist und verlangt, dass diese Differenzen auf dem Vomperberg mit Herrn Vollmann, dem damaligen Geschäftsführer der Gralsverwaltung Vomperberg besprochen werden.

 

Dieses Treffen fand anläßlich der kurz bevorstehenden Feier auf dem Vomperberg im September 1972 statt. Anwesend waren Herr Herbert Vollmann (Apostel), Herr Rechtsanwalt Dr. Richard Steinbach (Jünger), Herr Rechtsanwalt Dr. Kurt Große (Jünger), Herr Schulze (Jünger) und der Leiter des Gralskreises Herr R.. Wie mir Herr R. direkt nach diesem Treffen schilderte, dauerte dieses Treffen nur fünf Minuten. Herr Vollmann erklärte im Namen aller anderen, dass man schon alles besprochen habe, also keine weiteren Erörterungen erforderlich seien. Herr R. solle sich jetzt und hier entscheiden, ob er in Zukunft den Anweisungen des von Frl. Irmingard als Jünger für die Leitung der Gralsverwaltung Deutschland berufenen Herrn Schulze uneingeschränkt Folge leisten wird oder nicht. Wenn nicht, müsse er jetzt in diesem Kreis seinen Rücktritt als Leiter des Gralskreises B. erklären. Denn ein Widerstand gegen Herrn Schulze sei auch ein Widerstand gegen Frl. Irmingard. Herr R. antwortete, dass er sich keineswegs gegen Frl. Irmingard stellen will und er versuchte seine Position zu erklären. Er wurde abrupt unterbrochen und bekam nur eine Minute Zeit, um sich zu entscheiden.

 

Ein Jahr nach dem Treffen auf dem Vomperberg trat er als Leiter des Gralskreises zurück. Er hatte diesen Gralskreis Anfang der fünfziger Jahre gegründet und 20 Jahre lang geleitet. Seine Entscheidung, in Zukunft den Anweisungen zu folgen, bereute er mir gegenüber auf seinem Sterbebett als größten Fehler seines Lebens.

 

Als seine Ehefrau - meine Mutter - mit Herrn Schulze Kontakt aufnahm um ihm den Tod ihres Mannes mitzuteilen und um die Vorbereitungen für die Gralsbeisetzung zu besprechen, bekundete Herr Schulze sein Mitleid und wies als erstes sehr deutlich darauf hin, dass ich nicht an der Gralsbeisetzung ihres Mannes - meines Vaters - teilnehmen darf, weil ich aus der Gralsbewegung ausgeschlossen wurde.

 

 Wulf-Dietrich Rose