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Eine Episode aus der Gralsverwaltung Vomperberg

 

Anfang der 1970er-Jahre arbeitete ich in der Gralsverwaltung Vomperberg. Die Tätigkeit war entspannt, die Atmosphäre angenehm, leider traute keiner dem anderen. Im Hauptbüro im Erdgeschoß arbeiteten mehrere weibliche und männliche Angestellte. Im ersten Stock über dem Hauptbüro war das Büro von Frl. Irmingard. Das war der damals gebräuchliche Name von Frau Irmingard Bernhardt. Erdgeschoß und erstes Stockwerk waren durch eine einfache Holzbalkendecke getrennt. Im Büro von Frl. Irmingard ging es gelegentlich etwas lauter zu. Dann wurde es im Hauptbüro darunter sehr leise, denn jeder wollte wissen, was den Zorn von Frl. Irmingard erregt hatte.

 

Eines Tages war Herr Rolf-Gerhard Schulze, der Leiter der Gralsverwaltung Deutschland zum Rapport angereist. Wir konnten gut verstehen, worum es ging. Frl. Irmingard war aufgrund ihrer Lautstärke besonders gut zu verstehen. Es ging offensichtlich um den Nachlaß eines verstorbenen Kreuzträgers, dem Besitzer eines großen deutschen Unternehmens. Das Gespräch dauerte nicht lange. Herr Schulze kam sichtlich erschüttert aus dem Büro von Frl. Irmingard und vermied es, wie üblich noch ins Hauptbüro zu kommen.

 

Bald danach hatte ich ein Gespräch mit Herrn Schulze in der Gralsverwaltung Deutschland. Gleich zu Beginn unseres Gesprächs entschuldigte sich Herr Schulze mit der Begründung, er habe soeben von Herrn Vollmann telefonisch erfahren, dass Frl. Irmingard ihn als Leiter der Gralsverwaltung Deutschland abberufen will. Herr Schulze war völlig verzweifelt und er erzählte mir, dass er immer davon ausgegangen sei, dass ihm und seiner Frau wie bisher bis ans Lebensende ein angemessener Teil an den Spenden als Vergütung gewährt wird. Er habe keinen Arbeitsvertrag und keinen Rentenanspruch und nun seien er und seine Frau plötzlich in einer sehr schwierigen Situation. Er müsse auch die Villa verlassen, in der die Gralsverwaltung Deutschland untergebracht ist und in der er mit seiner Frau wohnt.

 

Er bat mich um Verständnis dafür, dass er jetzt angesichts dieser Nachricht nicht in der Lage sei, unser Gespräch fortzuführen. Einige Wochen später rief er mich an und lud mich zur Fortsetzung unseres Gesprächs ein.

 

Ich war völlig überrascht, in welch guter Laune ich ihn antraf. Es hätte sich alles geregelt, er bleibe weiter Leiter der Gralsverwaltung Deutschland und könne auch dort wohnen bleiben. Freudestrahlend zeigte er mir die auf seinen Namen ausgestellten Kreditkarten: American Express Platinum, Visa, Mastercard, Barclays mit den Worten: "Jetzt bin ich mächtiger als Herr Vollmann."

 

Er blieb noch einige Jahre Leiter der Gralsverwaltung Deutschland und zog dann mit seiner Frau um ins Fürstentum Liechtenstein.

 

Wulf-Dietrich Rose